MotoGP ™ und KTM
Fünf Jahre sind seit KTMs Einstieg in die MotoGP ™ vergangen. Um dieses halbe Jahrzehnt und die bevorstehende Saison zu feiern, haben wir einige interessante Fakten zu beiden Fahrern von Red Bull KTM Factory Racing zusammengetragen – beide sind aus KTMs GP-Academy-System hervorgegangen.
1. 72 MotoGP Rennen
Bevor die beiden Rennen in Katar die Saison 2021 offiziell eröffnen, hat Red Bull KTM Factory Racing insgesamt 72 Grand-Prix-Rennen bestritten. Die Reise begann mit einem Wildcard-Start beim letzten Rennen des Jahres 2016, dem Gran Premi de la Comunitat Valenciana in Spanien. Nur vier Monate später bestritt das Team bereits seinen ersten Einsatz als Vollzeit-Werksteam. Pol Espargaro und Bradley Smith belegten auf dem Losail International Circuit die Plätze 16 und 17. In den darauffolgenden 70 Rennen gelangen KTM 3 Siege, 9 Podestplätze, 4 schnellste Runden und 3 Pole Positions. Das Team stieg vom letzten zum 3. Platz in der Teamwertung der Saison 2020 und vom 16. Platz 2017 zum 5. Rang in der Fahrerwertung 2020 auf. Unglaublich, wie schnell sich seine Geschicke gewendet haben!
2. Miguel Oliveira neu im Team
Miguel Oliveira stößt 2021 neu zum Team. Der 26-Jährige ist nach Mika Kallio, Pol Espargaro, Bradley Smith, Loris Baz, Johann Zarco und Brad Binder der siebte Fahrer, der in den Farben von Red Bull KTM antreten wird. Miguel, für den 2020 das 10. Jahr im Grand-Prix-Sport markierte, konnte für KTM in der Moto3™ und der Moto2™ jeweils sechs Siege erringen (jedes Mal für Red Bull KTM Ajo). Im Jahr 2020 fügte er den 12 Siegen, die er im Laufe seiner Karriere feiern konnte, weitere 2 hinzu und bescherte Tech3 auf dem Red Bull Ring den ersten Sieg in der Königsklasse. Oliveira ist der einzige Portugiese in der FIM-Grand-Prix-Weltmeisterschaft.
3. Brad Binder mit erstem MotoGP Sieg
Letzten Sommer wurde Brad Binder KTMs erster ‚Hat-Trick‘-Fahrer. Der 25-Jährige trat in der MotoGP-Saison 2020 als Rookie an und verwandelte innerhalb von 10 Monaten (von denen 5 aufgrund der COVID-19-Pandemie ausfielen) einen Rückstand von 2 Sekunden pro Runde in einen MotoGP™-Rennsieg. Mit diesem Triumph in der Tschechischen Republik (bei seinem erst dritten MotoGP-Rennen) machte Binder das ‚Trio‘ an Siegen in Moto3/Moto2/MotoGP für KTM komplett – ein Kunststück, das Oliveira im Jahr 2021 wiederholen könnte. Beide Fahrer stiegen über den Red Bull MotoGP Rookies Cup (den keiner der beiden gewinnen konnte) in die Königsklasse auf und trafen 2015 bei Red Bull KTM Ajo in der Moto3 zum ersten Mal als Teamkollegen aufeinander. In den Jahren 2017 und 2018 traten die beiden für dasselbe Team in der Moto2 an und erzielten gemeinsam sechs Podestplätze. 2021 wird ihr viertes Jahr als Teamkollegen werden.
Interessanterweise ist es nicht das erste Mal, dass ein Red Bull-KTM-Werksteam zur gleichen Zeit einen Portugiesen und einen Südafrikaner beschäftigt. Im Jahr 2008 fuhren Rui Gonçalves und Tyla Rattray die KTM 250 SX-Fs des KTM-Werksteams in der MX2-Klasse der FIM-Motocross-Weltmeisterschaft. Rattray sollte sich den Titel sichern – ein gutes Omen? Gonçalves wurde 2009 Vize-Weltmeister.
4. KTM wird zum ersten Hersteller, der sowohl in der Moto3 als auch in der Moto2 und der MotoGP gewinnen konnte
Die KTM RC16 überquerte beim Grand Prix české republiky in Brünn am Sonntag, dem 9. August 2020, zum ersten Mal als Siegerbike die Ziellinie. Dieser Sieg machte KTM zum ersten Hersteller, der sowohl in der Moto3 als auch in der Moto2 und der MotoGP gewinnen konnte, und sorgte dafür, dass die Marke in Sachen Siege in der höchsten Anzahl an Klassen mit Yamaha gleichziehen konnte. In den 2000er-Jahren feierte Red Bull KTM außerdem Siege in der 125-cm3– und der 250-cm3-Klasse. Binders Meisterstück in Tschechien war ein Meilenstein für das Unternehmen und auch das erste Mal, dass eine KTM ein Rennen anführte. Bis zum Ende der Saison sollten weitere folgen. KTMs Engagement in der Moto3 – sowie die ursprüngliche KTM RC4, die gleich beim ersten Versuch im Jahr 2012 diese Kategorie gewinnen konnte – waren instrumental in der Entwicklung der KTM RC16, die nach wie vor als einziges Bike einen Stahl-Rahmen und eine Federung von WP verwendet.
5. KTM ohne Konzessionsvorteile für 2021
2021 wird für Red Bull KTM ein interessantes Jahr werden. Als Folge seiner ausgezeichneten Resultate in der Saison 2020 verlor das Team zum ersten Mal seine Konzessionsvorteile. Das bedeutet, dass es während des Jahres das Bike nur mehr mit Einschränkungen testen und modifizieren darf. Außerdem haben sich die Hersteller darauf geeinigt, die Motorentwicklung einzufrieren, was wiederum heißt, dass das Herzstück der KTM RC16 – gut für mehr als 345 km/h – beinahe unverändert von 2020 übernommen wird. Die Auswirkungen der globalen Pandemie haben es darüber hinaus notwendig gemacht, alle 5 Vorsaison-Testtage auf dem Losail International Circuit abzuhalten, wo auch die ersten beiden Rennen auf dem Kalender stattfinden werden. Innerhalb der zur Verfügung stehenden 35 Stunden Rennstreckenzeit spulten die KTM-Fahrer mehr als 1000 Runden ab. Während sie Federungs-Upgrades sowie unterschiedliche Aerodynamik- und Elektronik-Lösungen testeten, erzielten Oliveira und Binder regelmäßig Top-10-Rundenzeiten.
Heiße Spätnachmittage, die in kühle, schwüle Abende übergingen, stellten eine besondere Herausforderung dar und machten Abstimmungsänderungen notwendig, um weiterhin konstante Rundenzeiten zu erzielen. Das Team arbeitete nicht nur an der Abstimmung für die ersten beiden Rennen, sondern auch an einer, die für 2021 homologiert werden muss, bevor die roten Lichter zum ersten Mal erlöschen. Wer hat jemals behauptet, dass es in der MotoGP stressfrei zugeht?